Wer wird denn da Müll pressen?

Überall entsteht Müll. Man kann nichts mehr kaufen, ohne dass es nicht mindestens einmal verpackt ist. Glücklicherweise wird Müll ja getrennt: Bio-, Papier- und Restmüll sowie die Wertstoffe, die in die gelbe Tonne wandern und recycelt werden. Eigentlich ja kein Problem. Doch was passiert, wenn, aus irgendeinem Grunde, die Tonne einmal zu klein ist? Ganz klar: Es wird gestopft und zusammen gedrückt, richtig?

Vorsicht ist geboten

Doch so einfach ist das nicht. Denn das Verdichten von Müll ist in vielen Gemeinden nicht gestattet. Und genau das wird getan, wenn Müll gestopft und gedrückt wird, verdichtet. Dabei werden im Baumarkt sogar sogenannte Müllstampfer angeboten. Sie sind recht stabil und man muss nicht per Hand den Müll herunterdrücken. Wird dies getan, um eine einzige kleine Mülltüte noch in den Mülleimer zu bekommen, wird wohl niemand etwas sagen.

Doch die Anbieter des Müllstampfers werben mit der Aussage, dass der Müll bis zu 70% reduziert, also verdichtet, werden kann. Dies führt dazu, dass der Verbraucher denkt, er könne in die kleinste Mülltonne, die natürlich am günstigsten ist, mehr Müll hinein bekommen. Generell schon. Aber die Müllentsorger bemerken natürlich auch, dass aus einer kleinen Tonne viel Müll heraus kommt. Denn bei Auskippen wird dieser Druck wieder aufgelöst, sodass eine ganz andere Menge die Tonne verlässt, als es per se den Eindruck machte.

So ist es nicht verwunderlich, dass der Müllentsorger diesbezüglich zunächst mit einer Verwarnung reagiert, wenn dies öfter passiert. Geschieht es regelmäßig, kann es zu Geldstrafen bis zu € 50.000 kommen. Schließlich wird der Anbieter bei einem permanenten Müllpressen um einen Teil seines Angebotspreises betrogen.

Auf das Gewicht kommt es an

Doch es gibt noch ein anderes Problem. Denn der Inhalt der Mülltonnen wird mit einem bestimmten Gewicht veranschlagt. Heute sind in vielen Gemeinden nur noch moderne Müllwagen mit einem Hubhebel verwendet, der per Computer vom Fahrer gesteuert wird. Bei diesen gibt es ein maximales Hebegewicht. Wird dies überschritten, kann es zu technischen Schäden des Hubhebels kommen. Dem Verbraucher ist dies natürlich nicht wichtig. Für ihn geht es darum, möglichst geringe Müllentsorgungskosten tragen zu müssen und dafür möglichst viel Müll entsorgen zu können. Beim Anbieter ist dies genau andersherum. Denn er rechnet nach Gewicht, welches auch wichtig für die zulässige Beladung des Müllwagens entscheidend ist. Ein weiteres Argument des Müllentsorgers ist ebenfalls wichtig: Bei uns wird der Müll getrennt. Doch gerade beim recycelbaren Müll darf nicht gepresst werden, da dieser möglichst locker auf die Sortierbänder fallen soll, um weiter sortiert werden zu können.

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